
Quelle: Dieter Schütz / pixelio.de
Das eine gesunde Kulturlandschaft für eine Stadt sehr wichtig ist, ist wohl nichts Neues. Wie groß jedoch der Einfluss von einem Kulturangebot auf die Anzahl der Touristen ist, hat am Montag die aktuelle Kultur-Monitoring-Umfrage bewiesen. Vorgestellt wurde diese im Gorki-Theater in Berlin und brachte erstaunliche Erkenntnisse ans Tageslicht. Aufgeteilt in die Bereiche Theater, Museen und Gedenkstätten, konnte man die Verteilung von Einheimischem Publikum zu Touristen erkennen. Obwohl man sich des Dienstes der Kultur an einer Stadt zwar schon vorher bewusst war, verblüfften die Zahlen dann doch viele der anwesenden Personen. So kam bei der Umfrage heraus, dass im Bereich Theater ganze 60 Prozent der Besucher keinen Wohnsitz in Berlin haben. Bei Museen waren es mit 75 Prozent und Gedenkstätten 90 Prozent sogar noch mehr Touristen die in der Statistik auftauchten.
Manch einer würd jetzt fragen was so eine Umfrage denn im Endeffekt bringen soll da es doch ziemlich egal ist woher die Besucher von Kultureinrichtungen kommen. Im Grunde zwar nicht ganz falsch, aber in Zeiten in denen leider immer öfter mit Subventionen und Unterstützungen an der falschen Stelle gespart wird, verdeutlichen solche Zahlen auch dem letzten, dass es sinnvoller ist ein Theater oder Museum gezielt zu unterstützen anstelle es aufgrund von fehlenden finanziellen Mitteln zu schließen. Indem man nämlich solche Einrichtungen am Leben erhält und ein weitgefächertes Kulturangebot aufweisen kann, steigt nicht nur das Lebenswertgefühl einer Stadt. Es werden auch die Kassen ordentlich gefüllt. So zeigt die Umfrage zum Beispiel, dass Kultur-Touristen im Schnitt mehr als einen Tag länger in Berlin übernachten als „normale“ Touristen. So kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Durch ein großes Kulturangebot schafft man jede Menge an Arbeitsplätzen und durch die Touristen wird dazu auch noch Geld in die Kassen gebracht. Solche Überlegungen sollte sich manch ein Stadtrat oder Kulturbeauftragter einer Stadt mal durch den Kopf gehen lassen bevor zum Beispiel finanzielle Mittel für ein Theater gestrichen werden.
Neben den schon erwähnten Zahlen gab die Umfrage auch noch Aufschluss auf Alter und Geschlecht der Besucher von Orten im Bereich der Kultur. So liegen Frauen mit ihrem Interesse an Kultur mit 57 Prozent sogar ganze drei Prozent höher als bei der letzten Umfrage. Mit 38 Prozent bleibt bei Männern unter 29 Jahren jedoch alles beim Alten. Einzig und allein im Technischen Museum liegt ein höheres Interesse des männlichen Geschlechts vor.